Samstag, 2. Juni 2018

Schönheiten


Oh ja, sie blühen wieder wunderbar. In vielen schönen Blogs sieht man die Königin der Blumen. Und auch in den Nachbargärten blüht und duftet es famos. Üppig, edel, stolz. Rosen in allen Varianten.
In meinem Garten glänzt leider nur die Gloria Dei wieder treu.  Der Duft ist herrlich und sie ist eine inzwischen sehr zuverlässige Erscheinung im Garten.
Die teure Kletterrose Lady oft the Lake mutiert dagegen zur Buschrose. Die Blüten sind wunderschön, der Duft ist betörend. Nur eben alles auf Kniehöhe. Meine William Morris ist ebenfalls keinen Zentimeter gewachsen, blüht aber auch ganz ordentlich. Ich überlege inzwischen einen Umzug der Rosen. Vielleicht sollte ich sie in einen abgelegenen Winkel verbannen, vielleicht kommen sie ja dann zur Besinnung. In der Art „Stille Treppe“  für ungezogene Kinder. Oder ich buche mir eine Rosen-Nanny.
Aber es ist einfach so, ich bin kein großer Rosen-Fan. Ich finde sie wunderschön, aber irgendwie ist unser Verhältnis angespannt. Das Ergebnis in meinem Garten ist seit Jahren nur mittelmäßig. Besonders üppig blühen allerdings die billigen Baumarkt-Rosen in einem fiesen Rot-Ton. Tja.
Wie wunderbar sind dagegen die kleinen, unscheinbaren Gartengäste. Für ein paar Pfennig kurz vor dem Vertrocknen erstanden und eher so nebenbei in die Erde gebracht, verschönern sie eine triste Gartenecke mit fröhlichem Rosarot. Sie haben die lange Trockenheit und meinen Urlaub genutzt und sich schön über die alten, hässlichen Wegeplatten gelegt. Sie lächeln freundlich und wachsen! Für mich ist der schüchterne, kleine Steinbrech in diesem Jahr ein Gewinner.

Wie immer  herzlich, Eure Jo. Genießt den Tag!

Ps.: Falls es klappt, verlinke ich diesen Beitrag zum Thema Gartenglück bei Loretta und Wolfgang, schaut doch dort vorbei und freut Euch an ihrem Blog und den Themen anderer Gartenverrückter.


Donnerstag, 31. Mai 2018

Grün, wohin ich auch sehe

Hach!

Hach,das muss ich einfach noch einmal sagen. Urlaub im Grünen ist ja wunderschön. Ein paar Wochen raus aus der Stadt, Natur, Ruhe, Muße. Im Wald spazieren gehen, Vögelchen beobachten und einfach mal abtauchen. Klingt toll? Ja, das klingt toll und ist es auch.
Wenn da bloß nicht so das Heimweh nach dem eigenen Garten wäre. Mitten im Wald entdecke ich Knoblauchsrauke und zack! Was wohl meine Rauke im Garten macht?. Hat der Giersch etwa schon das Regiment übernommen? Wird die Vogelmiere meine Abwesenheit fies ausnutzen und das Salatbeet überwuchern? Weg mit den störenden Gedanken und weiterwandern. Die Aussicht ist grandios. Durchatmen.
Über mir zwitschern Finken. Ach je, ob meine Flattermänner im Garten auch genug Wasser haben? Die Teichpfütze gibt ja nicht so viel her und die Vogeltränke ist bestimmt knochentrocken. In Berlin gibt es zurzeit keinen Tropfen Regen...Die armen Flügelviecher.

Am Buffet gibt es Salat, verschiedene Sorte und doch: mir fehlen mein Asiasalat, der Scherkohl und die KRÄUTER. Selbst mein schnöder Schnittlauch fehlt mir. Der blüht bestimmt inzwischen. Apropos blühen - die Pfingstrosen und der Mohn blühen ohne mich.

Und so ging es weiter und weiter.
Mein erster Tag zuhause war dann ein wahrer Schock. Die Apfelbäume waren von Raupen übersponnen, ich habe Stunden damit verbracht, die befallenen Äste abzusägen. Der Giersch? Ohne Worte. So viel Pesto kann ich gar nicht machen...
Allein, die Monatserdbeeren haben mir den Tag gerettet. Tja, was soll ich sagen. Urlaub ist prima, aber für mich steht fest: nur noch im Winter.

Wie immer herzliche Grüße, Eure Jo

Saarland/Wandern


Montag, 22. Januar 2018

Ich glaub, es knackt!

Nach einer kleinen Ostseeauszeit mit bestem Sonnenwetter, schneit es nun in B. Das ist ja so gar nicht mehr nach meinem Geschmack. Im Garten sprießt munter die (t)olle Vogelmiere und wartet auf ihren Éinsatz im Salat und mir ist schon sooo nach Draußensein. Morgens pfeifen hier frisch und fröhlich die Amseln und nun das.
Als Alternative verbummel ich meine Freizeit in der Bude und immerhin gibt es einen neuen Lichtblick in der Brotbackstube J. Neben Roggen- und Dinkelbrot, fluffigem Baguette und rustikalen Brötchen haben wir Knäckebrotrezepte für uns entdeckt. Und das ist nun wirklich klasse. Einfacher geht es nicht, es knackt und schmeckt und ist so unkompliziert, wie man sich es nur wünschen kann.

Zum Nachmachen:

100g kernige Haferflocken
50 g Dinkelmehl
100g Saat - und Kernemischung
1 TL Chiasamen, falls gerade zur Hand
1TL Hanföl
1 TL Salz,
Kümmel und Sesam nach Gusto
300 ml Wasser

Alles vermengen, eine Stunde quellen lassen. Anschließend auf einem Blech mit Backpapier verteilen und 15 Minuten bei 180°C backen. Mit einem Teigrädchen alles hübsch in die gewünschte Scheibchengröße schneiden und nochmal für ca. 30 Minuten ab in den Ofen.
Das Knäckebrot soll lange haltbar sein. Das halte ich aber für ein Gerücht. Bei uns hat es das noch nicht geschafft. Ein Blech pro Abend und zwei Personen muss man schon rechnen.
Guten Appetit und wie immer herzliche Grüße
Eure Jo

Knäckebrot selber backen|Rezepte|


Montag, 1. Januar 2018

Bienenjahr

Bienen! Da war nicht immer Liebe zwischen uns. Als Kind bin ich oft barfuß auf sie getreten. Unbeabsichtigt natürlich. Das ging selten gut aus und endete für die Biene meist noch schlechter als für mich. Honig war auch nicht so meins, die Schulbrote sippschten durchs Butterbrotpapier in die Schulbücher und überhaupt wäre mir ein Wurstbrot lieber gewesen. Dann folgten viele Jahre relativer Neutralität. Nur homöopathisch kam mir Apis ins Haus. Seit ich im Garten werkel, hat sich mein Verhältnis zu den Summchens geändert. Dankbar beobachte ich, wie sie meine Obstbäume bestäuben und ich freue mich über die reiche Ernte. Ein Bienenseminar zur richtigen Unterstützung der Flieger habe ich auch belegt und viel über Wildbienen und richtige Bienenpflanzen gelernt. Und immer noch gibt es Überraschungen. Von Holzbienen habe ich mehr als ein halbes Jahrhundert nichts gehört und dann summt mir so ein Viech aus dem Mohn entgegen. Ehrlich gesagt war das eher ein Schreck. Nichts ahnend hielt ich die Kamera in die Mohnblüte und mit lautem Getöse flog mir der Brummer entgegen. Meine Herrschaften. Laut, groß und schwarz-lila. Bisschen viel des Guten.
Nachgelesen: Holzbienen lieben Holz, ach was. Sie sind die größte heimische Bienenart, mögen es warm und sind in Berlin noch eher selten. Durch den Klimawandel breiten sie sich tatsächlich auch in Deutschland weiter aus. Ob dit jut is, sehen wir denn. Bisher freue ich mich über den Besuch im Garten. Ein Nest habe ich noch nicht entdeckt, ich denke aber, dass der uralte, fast tote Apfelbaum ideal ist. Ein Vorsatz für 2018: Dokumentation der im Garten summenden Bienen. Mal sehen, welche ich noch entdecke. Spektakulärer als die Holzbiene wird es aber wohl nicht werden.
In diesem Sinne, herzlichste Grüße in das neue Jahr
Eure Jo

Bienen|Deutschland summt|


Mohn|Wildbienen|